Fragen zur Finanzierung des Pflegezentrums Schachen
Mit dem aufkommenden Widerstand gegen die Fremdfinanzierung des Alterszentrums Schachen ist der Stadtrat nun bereit eine Alternative zur Investorenlösung aufzuzeigen. Das bedeutet, als Bauherrin Verantwortung zu übernehmen und eine sinnvolle und langfristige Investition selber zu tätigen, in dem das Alterszentrum selber finanziert und gebaut wird. Der Stimmbürger soll sich für eine der beiden Varianten entscheiden.
Für diese Debatte braucht es eine klare Haltung seitens Stadtrat und verlässliche Grundlagen für beide Varianten.
Es stellen sich in der Folge zwei wichtige Fragen:
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Wenn sich der Bürger für eine Eigenfinanzierung entscheidet und die Stadt das Projekt selber ausführt, werden die Arbeiten dann auch im konventionellen Modell mit Werkverträgen den einzelnen Unternehmen vergeben? Oder wird die erarbeitete TU-Submission ‚pfannenfertig‘ auf den Markt geworfen und werden Kosten- und Terminrisiko, und damit auch einen Grossteil der Ausführungsqualität, einem TU überlassen?
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Wenn sich der Bürger für eine Eigenfinanzierung entscheidet und in Folge über einen Baukredit abgestimmt wird, worauf basiert dieser? Für das Pflegezentrum liegt bis anhin kein verlässlicher Kostenvoranschlag vor, resp. die Architekten sind hierfür nicht mandatiert. Es liegt lediglich die Kostenschätzung des Vorprojekts vor. Für eine genügende Kostensicherheit muss ein detaillierter Kostenvoranschlag vorliegen.
Das AFO begrüsst die Absichten des Stadtrats, die Erstellung des Alterszentrums ohne Totalunternehmung umsetzen zu wollen, damit Bauträgerverantwortung zu übernehmen und die Qualitäten des Projekts zu kontrollieren. Wir favorisieren ebenfalls eine möglichst lokale Wertschöpfung unter Einbezug von örtlichen Unternehmern mit guter Baukultur. Wir ermahnen den Stadtrat aber auch, die dafür nötigen Grundlagen für die notwendige Kostensicherheit durch die entsprechenden Planer erarbeiten zu lassen und zu prüfen.
Nur so werden dem Stimmbürger zwei fundierte Varianten vorgelegt.
Der Vorstand des AFO 15. Juli 2020