PV-Anlagen in der Altstadt?
Die Altstadt von Rapperswil definiert sich durch wenige ‘Spielregeln’ der historisch bedingten Bauweise. Neben der durch die Verteidigungsanlagen bedingten dichten Bauweise und der Verwendung einiger weniger durch die lokale Verfügbarkeit bedingter Baumaterialien, weisen alle Häuser steile, voluminöse Dachstühle als Wetterschutz und Lagerraum auf. Die Dachlandschaft ist ortsbildgenerierend. Die einheitliche Materialisierung mit gebrannten Ziegeln gehört untrennbar dazu.
Die Möglichkeiten für eine ökologische Energieerzeugung in der dicht bebauten Altstadt sind beschränkt. Die PV-Anlage auf dem Dach scheint mangels Alternativen eine naheliegende Option.
Der Vorstand des AFO vertritt aber die Ansicht, dass dies der falsche Ansatz für die Altstadtliegenschaften darstellt den Sprung ins CO2-neutrale Zeitalter zu schaffen. Die Produktpalette der PV-Panele ist divers, in stetiger Entwicklung und die Produkte in Ziegelform sind noch unausgereift und ineffizient.
Auch die Anwendungsbedingungen sind unvorteilhaft. Auf Grund der räumlichen Enge, der Kleinteiligkeit der Dachflächen sowie der Kamin- und Lukarnenlandschaft gibt es zahlreiche Eigenverschattungen und dadurch mangelnde Effizienz.
Es ist Aufgabe von Stadt und Kanton das Ortsbild von nationaler Bedeutung zu schützen, also auch deren Aufgabe die Voraussetzung zu schaffen, dessen Infrastruktur lebendig und damit schützenswert zu erhalten.
Das Architekturforum Obersee sieht daher grosse Chancen darin, dass die Stadt die Voraussetzungen für eine einheitlichen Energieerzeugung für dieses ‘einheitliche Ortsbild’ schaffen könnte: Ein Wärmeverbund mit Seewasserwärme für die gesamte Altstadt.
Die Technik dazu ist mit den Pilotprojekten der EZL lokal vorhanden. Die Stadt hat die Möglichkeit die politischen und reglementarischen Voraussetzungen in ihre langfristigen Planungen zu integrieren oder sogar in der BZO mit deren anstehenden Revision zu verankern.
Für den sorgfältigen Umgang mit Energieressourcen UND Baukulturerbe,
der AFO Vorstand